„Ich bin keine Jungfrau mehr, vor 4 Jahren habe ich noch mit Barbies gespielt und jetzt das.“

Liebes Tagebuch,

Haben uns heute eine Sackrodel besorgt, damit wir das ganze Zeugs besser von mir daheim in den schönen Alois-Drasche-Park transportieren können. Das hat ganz gut geklappt. Eben bin ich verzweifelt, weil ich es nicht geschafft habe, die Akkus der Tonanlage aufzuladen, aber gut, dass Karin immer erreichbar ist und mir geschrieben hat, welches Kabel und wie und überhaupt. Tja, ein Festival Tagebuch Slam „Betrieb“ ist ganz was Neues für mich. Dabei war das heute der 200. Tagebuch Slam bis dato! Wow, wer hätte das je gedacht …

48 Jahre Altersunterschied, Jahrgänge: 1941, 1966, 2x 1989. 1 ist in Kärnten, 1 in Wien und 2 in Niederösterreich aufgewachsen. Wir wurden mit auf eine Italienreise genommen, haben erfahren, was einem beim Älter werden quält, durften den Schilderungen des ersten Mals lauschen und Skilager mit Schlepplift fahren war auch dabei. Eine Teilnehmerin hatte ihr erstes Mal beim Tagebuch Slam. Danke an Margit, Agnes, Alexandra und Xenia. Gratulation Xenia zum Sieg. Ihre Mama war im Publikum und sichtlich stolz auf ihre Tochter. Sie hat auch zugegeben, dass sie mal das Tagebuch von Xenia gelesen hat, weil sie sich Sorgen gemacht hat …

Natürlich gibt es wieder was zum Nachlesen:

„Ich finde die deppate Lampen nicht, die der Meinige irgendwohin gestellt hat.“

„Links bin ich derrisch. Und ich kann es mir nicht abgewöhnen, in irgendein Glaser mein Teilgebiss zu geben.“

„Liebes Tagebuch, es tut mir leid, dass ich dir nicht früher geschrieben habe, aber ich hatte keine Zeit.“

„Ich bin mit ihm Schlepplift gefahren und habe nicht gemerkt, dass er in mich verliebt ist.“

„Ich habe mit ihm ganz normal geredet, wie mit einer Freundin.“

„Im Skikurs habe ich mit 4 Buben geflirtet. Die sind alle voll nett. Außer David, der ist nur nett.“

„Clemens ist zu brav, ich meine, er hat nicht mal ein Handy.“

„Am 11. Mai um 8.30 Uhr waren wir 100 Stunden zusammen, ich habe extra ein Plakat gemalt.“

„Ich wollte in eine Disco gehen, finde aber keine.“

„Ein schöner Ober steht an der Theke.“

„Ich überlege, ob ich ihm ein Wiedersehensverbot gebe. Ich möchte sowohl ihn, als mich für die begangenen Fehler bestrafen.“

„Maxi ist mir schon auf der Schulskiwoche aufgefallen. Das ist mein Pacey.“

„Wir haben 2 ganze Stunden, den beschissenen Naschmarkt gesucht.“

„Ich bin vor einer Frau weggelaufen, weil ich geglaubt habe, es ist meine Mutter.“

„Apropos Kuss. Wie küsst man eigentlich?“

„Dann haben wir uns auf einmal abkeilt. Er keilt besser als der Andi, aber das ist nicht schwer.“

„Von jetzt an, weiß ich nur mehr von Erzählungen.“

„Ich habe das totale Gefühlschaos, ich werde mir nochmals die Tarotkarten legen.“

„Das Schicksal ist das Drehbuch, doch wer ist der Autor?“
„Ich möchte mich bei allen bedanken, die in diesem Tagebuch vorkommen, ohne sie hätte ich dieses Buch nicht schreiben können.“

„Ich möchte neben ihm im Schaukelstuhl mit falschem Gebiss sitzen.“

„Es ist also passiert. Er war unglaublich. Leon hat uns seine Wohnung geborgt. Er hatte, naja ein kleines Problem.“

„Er hat meinen Busen gesehen und ihn sogar abgeleckt. Bist du deppat, das wars dann wohl, Kindheit adé.“


Tja, es ging uns wohl als Teenager*innen alle ähnlich … hätten wir das nur damals gewusst, wäre uns einiges leichter gefallen.

Es war wie immer eine Freude. Morgen/heute folgt der 3. Streich, 3. Tagebuch Slam wieder im 4. Bezirk im Alois-Drasche-Park um 18 Uhr mit: Lore (1939), Rafaela (1984), Eva-Maria (1994), Nina (1997).

DANKE an: Wir sind Wien.Festival 2020, die das alles ermöglich.
DANKE an: David fürs Schleppen und helfen.
DANKE an: Die bis dato 465 Teilnehmer*innen, ohne euch würde es nicht gehen. Ihr Held*innen.
DANKE an: Das Publikum für euren Einsatz, eure Freude, euer Lachen und den Applaus.
DANKE an: Paper Republic, Moduletto und Holzbaum Verlag für die tollen Preise.
DANKE an: Christian. Er hat mir das Herz gebrochen und mich zum Tagebuch schreiben gebracht.

Gute Nacht oder guten Morgen, je nachdem.
Herzlichst,
*diana*