"Ich habe ihn dann einfach geküsst. Verliebt war ich vorher nicht. Aber ich habe die Schmetterlinge gespürt. Wie soll ich sagen, es hat sich nicht anders angefühlt, als wird man zur Stundenwiederholung aufgerufen und man hat nichts gelernt."

Liebes Tagebuch,

ja, ich bin in Tirol und ja, Innsbruck war wieder gut zu mir. Wie immer (das klingt jetzt eingebildet, aber es ist die Wahrheit) im Vorfeld ausverkauft. Da kommt Freude auf und wie. Ich habe den ganzen Sonntag Nachmittag die Sonne genossen, hatte das Vitamin D echt schon sehr nötig.

Abends dann 3 Niederösterreicherinnen am Start (die sind extra angereist, danke dafür: Angelika, Claudia & Nina) und eine Tirolerin, die überzeugte und den 1000 Schilling Gutschein von Paper Republic mit nach Hause nehmen durfte. Gratulation an Anna!

Es war ein Battle der 90iger Jahre Geborenen: 3x 1992 und 1x 1997). Alle 4 schreiben noch Tagebuch. Der 1. Eintrag war mit 6 und bei 3 mit 9 Jahren.

Es ging ums Rasieren, String, Schwiegerväter, Vampire, Pfarrer, Jungs, ...

Aber genug von meiner Seite, lassen wir die Teilnehmerinnen zu Wort kommen, mit Zitaten aus ihren Tagebüchern:

"Hoffentlich sehe ich morgen meine Schatz. Ich sah ihn und er sah mich und unsere Blicke hielten inne. Für mich war er einfach nur geil."

"Ich überlege mir eigentlich schon lange, ob ich mich mit 12 Jahren rasieren soll?"

"Die Buben schauen in meinem Alter noch nicht so auf die behaarten Füsse."

"Die Achselhaare kann man auch mit der Scherze kürzen."

"Ein 3. Klässler überlegt, ob er mit mir, einer 2. Klässlerin gehen würde. Mein Selbstbewusstsein steigt."

"Meine Eltern glauben, das ist nicht normal und meine Eltern glauben, Vampire verwirren mich."

"Ich will küssen und endlich erfahren, was echte Liebe ist."

"Ich möchte mich in jemanden zärtlichen verlieben, der mich sachte entjungfert. Ich möchte meine Unschuld an einen wahren Gentleman verlieren."

"Als wir dort ankamen, sahen wir IHN schon über den Trottoir spazieren. Den ... Jesus."

"Er will mit mir gehen. Ich traue mich nicht. Aber irgendwann muss ich wohl."

"Morgen will ich meinen ersten String in der Schule tragen. Morgen ist Matheschularbeit und ich werde meinen ersten String tragen."

"Ich habe meinen ersten String in der Schule angehabt. Jetzt bin ich 14, mein Leben fängt jetzt an."

"Ich habe seit gestern einen Freund. Wie ist das alles passiert?"

"Im Zeugnis habe ich alles 1er, bis auf Mathe. Egal, als Schauspielerin braucht man das nicht. Nur Talent, das habe ich."

"Ich bin nicht mehr Single. Es ging alles sehr schnell. Wo fange ich an?"

"Liebes Tagebuch, im Sommer werde ich mein Leben genießen. Ich kann deshalb schon voraussagen, du wirst dich vernachlässigt fühlen."

"Ich habe einen Rausch, zu viel Liebe in mir."

"Egal wie nett ich zu Mama bin, sie ist und bleibt eine Hure. Ich bin froh, dass sie dich nicht lesen kann."

"Heute ist mein letzter Tag als 12jährige. Morgen bin ich ein Teenie. Heute muss ich noch kindisch sein. Heute gehe ich mit meiner Mama schlafen und sie liest mir eine Geschichte vor. Morgen mit 13 muss ich mich parfümieren und einen String tragen."

"Ja, ich bin so gamsig. Gott sei Dank, Martina auch. Alle Männer sind geil. Egal ob älter oder mit Brustbehaarung."

"Vorige Nacht, das ist das Lustigste. Ich träumte, dass ich einen Pfarrer verführe, ich bin Sexgeil, wieso weiß ich nicht."

"Ich habe einen Knutschfleck. Von wem? Vom R. Aber mit dem A. habe ich auch gebärt. Ah Schlampen bin ich nicht, Schlampen ist relativ."

"Ich kenne niemanden, der meinen Ideal entsprechen würde. Niemand der meiner strengen Prüfung bestehen würde, wie ein Jemand aus dem 18. Jahrhundert."

"Ich schreibe das nicht, weil ich will, sondern, weil ich es fühle die Pflicht zu haben, es dir mitzuteilen."

"Liebes Tagebuch, das was ich jetzt schreibe, stellt mich in ein schlechtes, ein sehr schlechtes Licht. Ich habe viele Freundinnen. Meine schulischen Leistungen sind ganz okay. Ich bin fremd gegangen. Jetzt habe ich es sogar aufgeschrieben, für die Nachwelt festgehalten."

"Ich gebe zu, ich war gekleidet, ob ich Single wäre."

"Wir haben am Dancefloor alles gegeben. Aber ich musste um 11 Uhr zu Hause sein."

"Ich weiß wirklich nicht, wie das passieren konnte. Aber plötzlich hat er mir die Zunge in den Hals gesteckt."

"Liebes Tagebuch, ich glaube, ich brauche eine Therapie. Seit meiner Fremdgehnacht, kann ich nicht mehr klar denken."

Was für ein Abend. Danke an alle. Bis bald, am 26. April wieder im Treibhaus in Innsbruck.

Gute Nacht.

Kuss und Schluss,

*diana*