„Ich könnte echt weinen, wenn ich nicht geschminkt wäre.“ 

Liebes Tagebuch,

Ich bin gerade so happy, weil der 1. Tagebuch Slam gestern so gut gelaufen ist. Habe ja fast nicht mehr daran geglaubt, dass das heuer was wird, eh schon wissen. Dann hat uns am ursprünglich geplanten 1. Termin auch noch das Wetter im Stich gelassen, aber jetzt hindert uns nichts mehr daran, täglich im Park den vielen tollen Tagebüchern zu lauschen.

Ich gebe zu, bin bissi müde. Festival eben. Und du glaubst ja nicht, was alles rundherum zu checken und vor allem zu schleppen ist. Bin so froh, dass ich die Hilfe von David habe, weil sonst würde gerade nichts gehen.

Aber zurück zum Slam gestern: 62 Besucher*innen, yeah! 4 tolle Kandidatinnen, 45 Jahre Altersunterschied: 1954, 1985, 1998, 1999. Die jüngste bisherige Teilnehmerin, die nun auch schon 21 ist, damals mit 15 am Start war und im Publikum war auch ein Teilnehmer vom 1. Tagebuch Slam ever, so schön …

2 sind in Niederösterreich aufgewaschen, 1 in Oberösterreich und 1 Wien. Die 90er Jahrgänge machten uns Angst, ihre Einträge waren recht, nennen wir es mal gewaltvoll und alkoholreich. Eine Kandidatin nahm uns mit in die 70er Jahre, Eifersucht, Affäre und Schwangerschaft. Und bei einer Kandidatin ging es um Harald, der im Publikum war und sich köstlich amüsiert hat und wieder an die Details von damals erinnert hat … es war für jede*n was dabei. 

Siegerin des 1. Park Tagebuch Slam beim Wir sind Wien.Festival 2020: Yogi, sie wird dann auch beim Grand Finale am Dienstag, 08.09.20 im Alois-Drasche-Park im 4. Bezirk nochmals lesen.


Anbei noch ein paar Zitate für dich:

„Ich musste mir am Wochenende ordentlich die Birne wegsaufen, ich hatte 8 Klopfer intus.“

„Fazit: Auch besoffen kann ich noch Prioritäten setzen und an die deutsch Hausaufgabe denken.“

„Das war möglicherweise mein peinlichster Auftritt in meiner Jugend.“

„Hatte gestern meinen Absturz meines Lebens.“

„Ich dachte so viel, konnte aber nichts von mir geben.“

„Ich übergab mich vor all diesen Menschen und gab etwas von mir. Das halte ich von euch.“

„Danke, dass ihr mir gezeigt habt, wie schrecklich das Erwachsenwerden ist.“

„Ich habe echt nicht gedacht, dass ein kaputtes Herz noch mehr gebrochen werden kann.“

„Ich liebe Roland. Ich mag Roland immer mehr. Ich habe jetzt Träume von Roland.“

„Roland geht mit Alexandra, Scheiße!“

„Heute, 14.3., war mein großer Tag. Wir schrieben einen Liebesbrief an Harald.“

„Harald sagte immer zu: Nicht gewusst.“

„Ich schreibe Harald heute wieder einen Brief, alleine.“

„Ich las den Brief in der Kirche, der Herr Pfarrer sah ihn leider.“

„Nathalie und ich haben in der Schule eine Sex-Ecke aufgemacht, wir beantworten sexuelle Fragen.“

„Ich mag ihn nicht mehr, ich bin allergisch gegen ihn.“

„Ich musste sie sehen, meine Konkurrenz, seine Frau.“

„Ich fühlte mich erbärmlich. Ich glotzte die Beiden an, bis mir die Augen weh taten.“

„K. Ist vom Urlaub zurück. Dann kam die Wendung, seine Frau geht fremd und hat ihn verlassen.“

„Ich glaube, ich bin ein bissi verliebt in einen Jungen aus der 4.!“

„Er ist nicht der Hübscheste, aber echt toll.“

„Ich werde dann jetzt ins Internet gehen.“

„Voll arg, was ich heute geträumt habe: Ich habe super arg mit Sarah Connor geschmust. Ich finde die nicht mal so sexy, aber ihr Arsch war so geil.“

Vielen DANK an das Publikum, ihr seid die Besten, egal wann, wo, immer am Start.
Vielen DANK an die Kandidatinnen, ohne euch würde es den Tagebuch Slam nicht geben, meine Heldinnen (Edith, Yogi, Julia, Nadine).
Vielen DANK an das Wir sind Wien.Festival 2020, endlich wieder eine Bühne, einfach genial, was ihr ermöglicht (Karin, Monika, Werner, …).
Vielen DANK an David fürs Schleppen, Fotografieren, Autofahren und vieles mehr.
Vielen DANK an meine Sponsoren für die tollen Preise: Paper Republic, Moduletto, Holzbaum Verlag.

Freu mich auf die nächsten 6 Abend mit euch im Park.
Kuss und Schluss,
*diana*

P.S.: Heute geht es weiter, 18 Uhr, Alois-Drasche-Park im 4. Bezirk mit Agnes, Margit, Alexandra und Xenia.