„Nix gegen Gott. Aber Reli ist so fad.“

Liebes Tagebuch,

Ich sage es dir, meine Nerven. Als David und ich angefangen haben das ganze Zeugs (und das ist einiges, wir haben mittlerweile beide einen Muskelkater in den Armen) rauszutragen, fängt es an zu regnen. Will mich das Wetter verarschen? Ober so schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Alle Teilnehmerinnen sind in den Josef-Strauß-Park gekommen, wir haben uns auch in einer netten Holzhütte dort breit gemacht. Aber kommt bei so einem ungewissen Wetter Publikum? Mein Publikum ist wieder mal das Beste, denn ja, es sind Zuhörer*innen gekommen, wer hätte das gedacht … ich habe mich so gefreut und ich habe alles so lieb … am liebsten aber meine Heldinnen. 

Es waren 25 Jahre Altersunterschied, insgesamt gesehen meine „älteste“ Runde, weil kein 90er Jahrgang mit dabei: 1961, 1968, 1977, 1986. Aufgewachsen sind sie in Salzburg, Oberösterreich und 2x Niederösterreich. Der erste Tagebuch Eintrag war bereits mit 3 (!) Jahren (Zeichnungen von Blumen und dem Meer in ein Tagebuch, das sie von der Tante bekommen hat), 9, 11 und 14 Jahren. 2 schreiben noch Tagebuch, eine eher Geschichten und eine ist lieber auf Willhaben am Schnäppchen finden.

Gratulation der Siegerin Constanze V. Und vielen Dank an alle Teilnehmerinnen: Sabine, Roswitha und Barbara.

Wir haben viel über Lady Diana und Sissi gelernt, wie stressig das Leben einer Teenagerin ist, dass sie sich beim Tagebuch entschuldigt, wenn sie nicht reingeschrieben hat, was es mit dem Jüngling am Moped (Honda) auf sich hatte und, dass Disco gehen in den 70er auch schon wichtiger war, als Latein zu lernen. 

Wie das geklungen hat …

„3 Leute sind gestorben. Ich finde das unerhört. Warum gerade überlebte der Leibwächter und nicht Diana? Scheiß Paparazzi!“

„In meinem Herzen, ist sie noch immer die Frau von Prinz Charles.“

„Diana heiratete erst mit 19, Sissi mit 17 Jahren.“

„Der Typ beim Musical hat mich immer angesehen. Naja, zu alt, ca. 20.“

„Beim Blues tanzen hat er mir die ganze Frisur zerdrückt, so eng haben wir getanzt.“

„Ganz elegant sieht er aus. In der Schule sind alle ganz weg. Ich habe anscheinend den Schönsten. So ein fescher Jüngling.“

„Er hat mich auf dem Moped (Honda) heim gefahren. Er fährt vorsichtig, was nicht heißt langsam.“

„Der 1. Kuss war komisch. Das 2x mal war schon besser und jetzt will ich schon wieder.“

„Wir hatten äußerst wenig Ehrenabstand. Wir haben nicht geredet. Naja, man schweigt.“

„Wir haben nichts geredet, nur geschmust.“

„Aber vor seiner Matura kann ich auch nicht mit ihm Schluss machen. Er ist depressiv und liest Kafka.“

„Ich habe mich wieder verliebt oder so etwas Ähnliches.“

„Wir haben gestern eine 3/4 Stunde telefoniert (seine Rechnung).“

„Ich habe mich distanziert gegeben, obgleich das nicht unbedingt einfach für meinen Körper war und ich habe mich instinktiv nach Zärtlichkeit gesehnt.“

„Schlafen, Schlafen, Schlafen, alles was er will ist Sex.“

„Er fragte mich, ob ich mir eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte? Vorstellen ja, aber die Realität sieht anders aus.“

„Mein momentanes Stimmungsbarometer gleicht dem eines Jo-Jos.“

„Dadurch, dass ich wie ein Trottel geschuftet habe, habe ich erst jetzt Zeit für dich.“

„Ich war zu Silvester beschwipst. Aber das wäre jetzt überstanden, ist ja schon der 5.1.“

„Ich habe mit dem Rainer geschmust und ganz minimal auch mit dem Ernstl.“

„Ich habe es einfach satt zu lernen und morgen ist Disco.“

„Ich habe Herzklopfen wegen Mittwoch, da wir sicher as passieren.“

„Ernstl hat anscheinend ein Auge auf mich geworfen.“

„In dieser Familie gibt es kein Vertrauen. In dieser Familie interessiert sich niemand für meinen Standpunkt.“

„Montag ist Schularbeit und da ist ER vorbei gegangen. Und wen hat er angeschaut? Die Eva! Ich meine, die Eva? Und was ist mit mir?“

„Er soll wenigstens mal mit mir reden. Gott sei gnädig.“

„Mein Herz ist mir fast in die Hose gerutscht, aber ich habe ihn keines Blickes gewürdigt.“

„Lisa hat gemeint, dass ich ihm nicht vorwerfen kann, dass er eine Freundin hat. Aber ich will IHN.“

„Ich habe jetzt schon zum 1000x an die Frau Rogers (Wahrsagerin bei Ö3) eine Email geschrieben.“

„Georg - langsam verschwindet sein Bild aus meinem Kopf. Ich muss immer Hirntraining betreiben, damit ich sein Bild nicht vergesse.“

„Liebes Tagebuch, heute bekam ich dich, besser gesagt, ich kaufte dich.“

„Ich hätte meinen Geliebten gerne gesehen. Ich hoffe, dass er mich auch liebt. Sonst gibts nichts.“

„Ich häkle außerdem einen Schal für einen Gefangenen. Hier ist die Adresse.“

„Liebes Tagebuch, heute Abend feierten wir mit Sekt, Klostersekt von Klosterneuburg. Ich mag Alkohol eigentlich nicht. Ich blieb bis 24:05 Uhr auf, das Feuerwerk war sehr schön.“

„Sabi habe auch bunte Glühbirnen in die Lampen rein. Geil, geil.“

„Leider vergass ich dir am 3., 4., 5.1. zu schreiben, aber es war eh nichts los.“

Ich vergesse dir natürlich nicht zu schreiben, dabei haben wir schon den 

5. Tag und ich werde es jetzt schon vermissen, wenn der Tagebuch Slam Marathon im Park im Rahmen vom Wir sind Wien.Festival 2020 vorbei ist. DANKE an dieser Stelle! Auch an meine Heldinnen, das Publikum, Paper Republic, Holzbaum Verlag, Moduletto und David (für die Fotos und vieles mehr). 

Wir sehen uns noch 2x im 4. Bezirk im Alois-Drasche-Park, weil es dort so schön ist und ich ums Eck wohne ;-))

Fühl dich gedrückt.

*diana*